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1. April 1958

Kleiner Skat – Quizz – Das ist mein Steckenpferd

3. JahrgangApril 1958Nummer 4
Das ist mein Steckenpferd!
Unter diesem Titel brachte der Westdeutsche Rundfunk in den letzten Mona­ten eine Sendereihe, deren letzte Sendung am 14. März im kleinen Sende­saal in Köln auf Band aufgenommen und am 29. März von 20.00 bis 21.45 Uhr auf der Mittelwelle gebracht wurde.   Zu diesen Steckenpferden gehörten als Hobbys z. B. die private Herstellung der kleinsten Instrumente der Welt, praktische Erfindungen, das Sammeln von Zillebildern, das Komponieren und Singen heißer Musik, der Brieftaubensport und, was unsere Skatfreunde ganz besonders interessieren dürfte, unser schönes Skatspiel. Während in der ersten Hälfte u. a. die Brieftaubenliebhaber zu Wort kamen, war in der zweiten Hälfte unserm Skatspiel eine Runde gewidmet. Mitwirkende bei dieser skatlichen Sendung unter der liebenswürdigen Conference von Peter Hey waren der Verbandsvorsitzende Erich Fuchs, Bielefeld, als Schiedsrichter und als Beantworter der gestellten Fragen unsere Skat­freundin und Deutsche Skatmeisterin 1957 Frau Elsa Mücke, Damenskatklub „Null“, Bremen, unser Ehrenmitglied und Altmeister Peter Alexander Höfges, Köln, und unser Deutscher Skatmeister im Klubkampf 1957 Skat­freund Günther Sechtenbeck, Skatklub „Karo-Dame“, Plettenberg.   Der Verbandsvorsitzende hatte die Aufgabe übernommen, für den Westdeut­schen Rundfunk für diese Sendung eine Anzahl von Fragen zusammenzu­stellen, teils skattechnischer, teils skathistorischer und teils skathumoristi­scher Art, die von den Gefragten beantwortet werden mussten.   Die Fragen wurden an alle drei gestellt, wer zuerst den Finger hob, wurde auch zuerst gefragt. Für jede Antwort wurden Punkte an die drei Skatfreunde verteilt. Wir bringen nun im Nachstehenden die gestellten Fragen, die Antworten da­zu finden unsere Leser auf der dritten Umschlagseite unter der Rubrik „Kiebitz“. So ist es jedem Leser möglich, sich selbst die Fragen zu stellen und sie sich zu beantworten. Erst dann, wenn er alle Fragen im Geiste be­antwortet hat, soll er nachsehen, welche seiner gedachten Antworten richtig sind.

Hier die Fragen!

Frage 1: Aus welchem Spiel ist das Skatspiel entstanden und wer sind die beiden maßgebenden Männer, die es erdachten?
Frage 2:Welches ist das teuerste Farbspiel beim Skat? 
Wieviel Augen würde es zählen?
Frage 3: Wann und wo wurde das Skatspiel, das sog. National Kartenspiel der Deutschen erdacht?
Und wo kann man schwarz auf weiß die Bestätigung dafür sehen?
Frage  4:Was bezeichnet man im Skatspiel mit dem großen und was mit dem kleinen Doppelschnitt ?
Frage 5:Wie müssen bei einem Kreuzspiel mit 11 Spitzen (Matadoren) die Karten verteilt sein,
wenn der Alleinspieler auf seine Karten keinen Grand ouvert spielen kann?
Der Alleinspieler sitzt bei diesem Spiel in Hinterhand!
Frage 6:Gibt es eine Kartenverteilung an die drei Spieler und in den Skat,
bei der der Alleinspieler in Mittelhand, also auf dem schlech­testen Platz,
alle Spiele spielen kann und gewinnt, die beim Skat mög­lich sind?
Er gewinnt darauf jedes Nullspiel, jedes Farbspiel mit Schwarz und jeden Grand mit Schwarz.
Wie müsste die Kartenver­teilung sein?
Frage 7: In welcher Stadt wurde dem Skatspiel ein Denkmal gesetzt?
Wer hat es gestiftet, und wie sieht es aus?
Frage 8 a:Wann fällt beim Skatspiel der Ausdruck  „Kleinvieh macht auch Mist“?
Frage 8 b:Wann sagt man „Geteiltes Leid ist halbes Leid“?
Frage 8 c:Wann gibt es den Ausdruck „Der geht auf die Dörfer“?
Frage 8 d:Wann  fällt die  Bemerkung  „Den  Seinen gibts  der  Herr im Schlafe“?
Frage 8 e:Wann sagt ein Spieler „Das ist eine schwere Geburt“ ?

Hier die Lösungen!

So lautet die Überschrift zu unserm Ar­tikel auf der ersten Seite. Hier finden unsere   Skatfreunde nun die Antworten zu den gestellten Fragen, es wäre er­freulich, wenn unsere Mitglieder die mei­sten davon beantworten konnten.
Antwort zur 1. Frage.Es ist aus dem wendischen Schafkopf und dem italienischen Tarockspiel entstanden.
Die beiden maßgebenden Männer waren ein Advokat Hempel und ein Ratskopist Neefe.
Zur 2. Frage.Ein Kreuzspiel mit Spitzen (Matadoren), Schwarz an­gesagt (ohne den Fall Offen).
Es rech­net:
Mit 11, Spiel 12, aus der Hand 13, Schneider 14, Schneider angesagt 15,
Schwarz 16, Schwarz angesagt 17 = 17 x 12  = 204  Punkte.
Zur 3. Frage.Vor etwa 150 Jah­ren in der Stadt Altenburg (Thüringen).
Die Stadt führt seitdem den Namen Skat­stadt.
Dieser Begriff steht auch auf dem Poststempel.
Zur 4. Frage.Vom großen Dop­pelschnitt spricht man, wenn man dem Gegner eine doppelt besetzte 10 heraus­schneiden will. Man benötigt dazu selbst das doppelt besetzte As der gleichen Farbe. Vom kleinen Doppelschnitt, wenn man auf eine doppelt besetzte 10 zwei Stiche machen kann.  
Zur 5. Frage.Hierauf gibt es zwei Antworten.
Die beste Antwort ist: Es müssen die beiden kleinen Buben im Skat liegen.
Eine zweite Antwort lautete, und man muss sie auch gelten lassen: Es liegt ein Blatt von Kreuz (außer dem As) und ein Bube im Skat.

Diese Frage war die schwerste von allen, sie musste schnell und gut durchdacht werden.

Hätte der Alleinspieler bei die­sem Kreuzspiel mit 11 Spitzen selbst 10 Trümpfe in der Hand gehabt, dann hät­te er auf jeden Fall einen Grand ouvert auch in Hinterhand spielen können.
Hat er alle 7 Kreuz und dazu 3 Buben, dar­unter selbstverständlich den Kreuz-Buben, dann kann der Grand ouvert nie verlo­ren gehen. Das gleiche ist der Fall, wenn ihm nur 1 Blatt von Kreuz fehlt, er dann also alle 4 Buben haben musste. Da aber die Frage besagte, dass er in Hinterhand keinen Grand ouvert spielen konnte, muss­ten 2 Trümpfe im Skat liegen, denn sonst wäre es kein Spiel mit 11 Spitzen gewor­den, der Alleinspieler konnte das aber nicht wissen, musste sogar vermuten, dass in Vorhand 2 Buben sitzen, die ihm dann den Grand ouvert unmöglich gemacht hätten. Weiter geht aus der Frage hervor, dass der Alleinspieler in Hinterhand keinen  Grand ouvert spielen konnte, folglich aber, wenn er in Vorhand gesessen hätte. Dazu hätten  dann  in  je­dem   Falle   mindestens die beiden höch­sten Buben gehört, falls die beiden klei­nen  Buben in einer Gegnerhand sich be­finden, oder, um auf die zweite Antwort einzugehen, 3 Buben mit dem Kreuz-Buben und mindestens 6 Blätter von Kreuz mit dem Kreuz-As, da ja im Höchstfalle nur 2 Trümpfe im Skat lie­gen konnten.

Bei der zweiten Antwort ist zu bedenken,
dass der Alleinspieler in Hinterhand keinen Grand ouvert  spielen kann, wenn er nur 3 Buben führt und ein Blatt von Kreuz und ein Bube im Skat liegen. Der Alleinspieler vermutet die beiden ihm fehlenden Trümpfe in Gegnerhand und gerät bei einem evtl. Grand ouvert in die Gefahr, dass der Gegner in Vorhand das siebente Blatt Kreuz anspielt und Mittelhand mit dem ihm fehlenden Buben einsticht.
Zur  6.  Frage.Ja.  Der Alleinspie­ler muss alle 4 Buben, dazu von 2  Far­ben je As, 10 und klein haben.  In  Geg­nerhand   stehen   dann   von   diesen   beiden Farben in der  einen  Hand  immer  König und Dame, in der anderen Hand zweimal klein. Von den restlichen 2 Farben müs­sen   dann   in   Gegnerhand   in   der   einen As,   10,  König,  in  der  anderen  Farbe  9, 8,  7 sein. Die beiden Zehnen  von  diesen Farben liegen dann im Skat.    
Zur   7.   Frage. In der Skatstadt Altenburg in Form eines Skatbrunnens, auf dem sich die vier Unter (Buben)  be­kämpfen.
Stifter war ein Apotheker Steudemann.  
Zur Frage 8a.Wenn ein Spieler einen Stich mit nur wenigen Augen ge­macht  hat.
Zur Frage 8b.Wenn der Allein­spieler sein Spiel mit 60 Augen verliert, die Gegner also auch 60 Augen bekom­men   haben.
Zur Frage 8c.Wenn der Allein­spieler erst seine Farben spielt, ohne Trumpf zu fordern.
Zur   Frage  8d.Wenn   einer  viel Glück    beim    Spiel    hat    oder    ein    sehr schlechtes  Spiel  gewinnt.
Zur  Frage 8e.Wenn  einer lange überlegt,  was er spielen muss.